Vorwort

Bargeld und EC-Karte, das sind Dinge, die für die meisten von uns mittlerweile aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Geld regiert die Welt – Die elektronische oder auch physische Zahlungswährung kann heutzutage in so gut wie jedem Bereich unseres Lebens wiedergefunden werden. Aber was genau ist eigentlich „Geld“? Welchen Ursprung und welche tatsächliche Macht hat es?

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, hat sich unsere Projektgruppe mit dem Thema „klassische Ideen der Geldtheorie und Geldpolitik befasst. Um dieses Thema optimal erarbeiten zu können, haben wir uns mit den Leitfragen „Was besagt die klassische Geldtheorie?“ und „Kann diese Theorie in der Realität umgesetzt werden?“. Unter mit Einbeziehung dieser Leitfragen haben wir unter anderem erarbeitet, wie Geld eigentlich definiert wird. Danach stellen wir die klassische Geldtheorie und Geldpolitik vor und werden durch Erläuterung der Probleme und Nachteile diese in Frage stellen. Dieses Projekt werden wir mit der Beantwortung der Gruppenfrage beenden.

Quantitätsgleichung des Geldes

Was ist der Grundgedanke?

Die Quantitätsgleichung beschreibt das Verhältnis zwischen den Zahlungsmitteln und den Gütern innerhalb einer Volkswirtschaft. Die linke Seite der Gleichung spiegelt die Gesamtnachfrage an Geld wieder, die in dem volkswirtschaftlichen System besteht. Die rechte Seite das Angebot verfügbarer Güter mit den dazugehörigen Preisen. Wenn nun die Gleichung wieder betrachtet wird, so erkennt man, dass beide Seiten einen gleich großen Wert haben. Daraus kann man schließen, dass die erwirtschafteten Beträge in Geldeinheiten gleich dem Wert der Güter in Geldeinheiten sind. Es lässt sich also feststellen, dass die verkauften Güter dem Wert der gekauften Güter entsprechen, die Gleichung wird somit zur sogenannten "Identitätsgleichung".

Beginn des 20. Jahrhunderts1 entwickelte der amerikanische Wissenschaftler Irving Fisher die Quantitätsgleichung, die durch die Erweiterung der Ausgangsgleichung auch als die FISHERsche Verkehrsgleichung bekannt.

Legende/ Begriffserklärungen:

M = Geldmenge: Geldmenge, die nicht von den Banken gehört. Durch eine Geldschöpfung (steigt) oder eine Geldvernichtung (sinkt) verändert sich die Größe der Geldmenge.

U = Umlaufgeschwindigkeit: Häufigkeit des Umschlags des Geldes im Durchschnitt innerhalb einer Periode, das heißt wie häufig das Geld genutzt wird. Die Umlaufgeschwindigkeit beinhaltet jede Art von Zahlungsarten. Jedoch besitzt das Bargeld eine langsamere Umlaufgeschwindigkeit als Sichtguthaben hat.

H = Handelsvolumen: Unter diesem Begriff versteht man das Volumen der Güter, die in einer Volkswirtschaft gehandelt werden. Spätere Interpretationen setzen hier das Volkseinkommen oder das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein. 

P = Preisniveau: Sie zeigt den Durchschnitt sämtlicher Güterpreise (Preisindex). Durch die Erhöhung des Preisniveaus in der Volkswirtschaft, sinkt die Kaufkraft, welche umgekehrt auch gilt.

Was liefert die Gleichung für eine Erkenntnis?

Diese Gleichung kann allerdings keine Aussage über Inflationsursachen machen, aus ihr lässt sich nur Rückschließen, dass bei einer steigenden Geldmenge zum Beispiel das Preisniveau konstant mit ansteigen muss, um das Gleichgewicht zu wahren.

Bei Veränderung einer Variablen muss es zu einer weiteren Veränderung einer anderen Variablen kommen, sodass eine äquivalente Gleichung entsteht. Man stellt sich zur Versinnbildlichung vor, dass der Wert der Geldmenge sich verdoppelt, so kommt und muss es nach der Gleichung zu einer äquivalenten Erhöhung des Preisniveaus kommen. Währenddessen bleiben die Umlaufgeschwindigkeit und das Handelsvolumen konstant und unverändert. Jedoch muss beachtet werden, dass während einer Veränderung nur eine Ursache der Grund und es nur eine daraus resultierende Wirkung geben kann und die anderen Komponenten konstant sein müssen. Gemäß der Gleichung kommt es bei einer Geldmengenausweitung zu einem Anstieg des Preises, um das unäquivalente Gleichgewicht zwischen Güter- und Geldmenge auszugleichen. Alternative Möglichkeiten um ein Gleichgewicht wiederherzustellen, sind die Gütermenge auszuweiten oder die Umlaufgeschwindigkeit zu verringern.


 

Umlaufgeschwindigkeit des Geldes

Beispielhafte Erklärung: Innerhalb 30 Tagen wird ein 50€ Schein (M = 50) fünfmal für das Erwerben von Gütern verwendet (U = 5). Deswegen besitzt dieser Geldschein eine monetäre Nachfrage von 250,00€. Jedoch kann die Umlaufgeschwindigkeit variieren, denn beispielsweise wird das Geldschein vor der Weihnachtszeit innerhalb von 30 Tagen verwendet (U = 10). Diesbezüglich steigt der Geldschein seine monetäre Nachfrage auf 500€. Somit hängt die Umlaufgeschwindigkeit unter anderem von Kauf- und Zahlungsverhaltensweise.

Handelsvolumen

Beispielhafte Erklärung: Bei einer Zeitspanne werden 100 Wasserflaschen zu je 0,50€ an einem Getränkegroßhändler verkauft. Jedoch verkauft der Großhändler seine Ware an die verschiedenen Einzelhändler für je Flasche 1€. Wiederum werden diese Waren vom Einzelhändler für den Endverbraucher für 1,50€ je Stück anboten. Innerhalb dieser Zeitspanne beträgt der Preis zum Handelsvolumen dann 100 Stück • 0,50€ + 100 Stück • 1€ + 100 Stück 1,50€ = 300€.