Quantitätsgleichung des Geldes

Was ist der Grundgedanke?

Die Quantitätsgleichung beschreibt das Verhältnis zwischen den Zahlungsmitteln und den Gütern innerhalb einer Volkswirtschaft. Die linke Seite der Gleichung spiegelt die Gesamtnachfrage an Geld wieder, die in dem volkswirtschaftlichen System besteht. Die rechte Seite das Angebot verfügbarer Güter mit den dazugehörigen Preisen. Wenn nun die Gleichung wieder betrachtet wird, so erkennt man, dass beide Seiten einen gleich großen Wert haben. Daraus kann man schließen, dass die erwirtschafteten Beträge in Geldeinheiten gleich dem Wert der Güter in Geldeinheiten sind. Es lässt sich also feststellen, dass die verkauften Güter dem Wert der gekauften Güter entsprechen, die Gleichung wird somit zur sogenannten "Identitätsgleichung".

Beginn des 20. Jahrhunderts1 entwickelte der amerikanische Wissenschaftler Irving Fisher die Quantitätsgleichung, die durch die Erweiterung der Ausgangsgleichung auch als die FISHERsche Verkehrsgleichung bekannt.

Legende/ Begriffserklärungen:

M = Geldmenge: Geldmenge, die nicht von den Banken gehört. Durch eine Geldschöpfung (steigt) oder eine Geldvernichtung (sinkt) verändert sich die Größe der Geldmenge.

U = Umlaufgeschwindigkeit: Häufigkeit des Umschlags des Geldes im Durchschnitt innerhalb einer Periode, das heißt wie häufig das Geld genutzt wird. Die Umlaufgeschwindigkeit beinhaltet jede Art von Zahlungsarten. Jedoch besitzt das Bargeld eine langsamere Umlaufgeschwindigkeit als Sichtguthaben hat.

H = Handelsvolumen: Unter diesem Begriff versteht man das Volumen der Güter, die in einer Volkswirtschaft gehandelt werden. Spätere Interpretationen setzen hier das Volkseinkommen oder das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein. 

P = Preisniveau: Sie zeigt den Durchschnitt sämtlicher Güterpreise (Preisindex). Durch die Erhöhung des Preisniveaus in der Volkswirtschaft, sinkt die Kaufkraft, welche umgekehrt auch gilt.

Was liefert die Gleichung für eine Erkenntnis?

Diese Gleichung kann allerdings keine Aussage über Inflationsursachen machen, aus ihr lässt sich nur Rückschließen, dass bei einer steigenden Geldmenge zum Beispiel das Preisniveau konstant mit ansteigen muss, um das Gleichgewicht zu wahren.

Bei Veränderung einer Variablen muss es zu einer weiteren Veränderung einer anderen Variablen kommen, sodass eine äquivalente Gleichung entsteht. Man stellt sich zur Versinnbildlichung vor, dass der Wert der Geldmenge sich verdoppelt, so kommt und muss es nach der Gleichung zu einer äquivalenten Erhöhung des Preisniveaus kommen. Währenddessen bleiben die Umlaufgeschwindigkeit und das Handelsvolumen konstant und unverändert. Jedoch muss beachtet werden, dass während einer Veränderung nur eine Ursache der Grund und es nur eine daraus resultierende Wirkung geben kann und die anderen Komponenten konstant sein müssen. Gemäß der Gleichung kommt es bei einer Geldmengenausweitung zu einem Anstieg des Preises, um das unäquivalente Gleichgewicht zwischen Güter- und Geldmenge auszugleichen. Alternative Möglichkeiten um ein Gleichgewicht wiederherzustellen, sind die Gütermenge auszuweiten oder die Umlaufgeschwindigkeit zu verringern.